Das Angebot ist riesig: kaum ist das Baby auf der Welt, kommen von überall Kursprogramme an denen (meist) Mama und Baby teilnehmen können oder sollen.
Wie sinnvoll sind diese Angebote?
Keine Frage, für Mamas (in aller Regel sind sie es die an diesen Angeboten teilnehmen) bieten Kurse eine perfekte Gelegenheit, um mit anderen Mamas in Kontakt zu kommen, neue Bekanntschaften oder auch Freundschaften zu schließen, Austausch zu erfahren, nicht isoliert mit Baby zuhause zu sein (während die Väter meist als erste wieder im Arbeitsalltag landen), je nach Kurs die ein oder andere Beratung zu erlangen und so die Elternzeit zu füllen. Dies gibt Sicherheit, tut gut, steigert die soziale Aktivität außerhalb des Familienkreises und ist natürlich auch immer eine schöne Abwechslung.
Je nach Familiensituation sind selbstverständlich auch Geschwisterkinder vorhanden, diese jedoch in vielen Fällen bereits durch Kita, Kindergarten oder Schule betreut. Ab und zu sind auch diese ebenfalls mit Mama und Baby zuhause, wodurch ein "Programm" für alle noch sinnvoller erscheinen mag.
Aber wie sieht es mit den Babys und Kleinkindern aus?
Babys lernen durch Nachahmung, Interaktion, Liebe und Bindung zu verlässlichen Bezugspersonen. Dies ist die Basis für eine gute kindliche Entwicklung. Und natürlich in erster Linie vollkommen ausreichend.
Allerdings fördert ein gesundes Maß an Kursangeboten bei Babys die Möglichkeit, vermehrt Anregungen und positive Reize mit anderen Babys, kleineren Kindern und auch den dazugehörigen Erwachsenen erfahren und sich so weiterentwickeln zu können.
Ab ungefähr 6 Monaten beginnen Babys aktiv mit anderen Babys in Kontakt zu treten.
Erst durch Blicke, Laute und mit zunehmender Mobilität auch durch direkte Kontaktaufnahme und erstes Spielen.
Diese erste Kontaktaufnahme fördert das Sozialverhalten, Kommunikation, Motorik, Körperwahrnehmung, regt die Sinne an und fördert so die Entwicklung des Babys und auch späteren Kleinkindes.
Und ist etwas, was nur im Umgang mit Mama, Papa, anderen erwachsenen Bezugspersonen oder dem sporadischen Kontakt zu Kindern innerhalb des größeren Familien- und Bekanntenkreises so nicht erreicht werden kann.
Geschwisterkinder sind selbstverständlich hiervon ausgenommen (je nach Altersabstand).
Nimmt man diese Möglichkeiten der Kontaktaufnahme zu gleichaltrigen Babys/Kleinkindern über einen längeren Zeitraum in Regelmäßigkeit wahr und ermöglicht seinem Kind diese Chance der Entwicklung, lernt es spielerisch und mit dem sicheren Hafen der Mama/Bezugsperson gleichaltrige Babys/Kinder kennenzulernen, zu entdecken, zu spielen, Spaß daran zu haben und sich auch so sicher in Gruppen anderer Kinder wiederzufinden und dementsprechend auch mutiger im Kontakt mit Gleichaltrigen zu werden.
Überforderung und Stresslevel im Kontakt mit Kindern und größeren Gruppen sind geringer und machen so auch den Eintritt ins Kita- und Kindergartenalter einfacher.
Und im allerschönsten Fall kann es dann sogar passieren, dass sich Babys und Kleinkinder bereits aus Kursen kennen und dann gemeinsam in Kita und Kindergarten eingewöhnt werden (so wie es manchen unserer Kleinen aus dem Wohnzimmer Hoch 4 Treff geht).
Und was kann es für einen schöneren Start in erste Freundschaften geben!