Während Schwangerschaft und Stillzeit werden die Weichen für ein neues Leben gestellt.
Deshalb ist in dieser Zeit eine ausgewogene Ernährung besonders wichtig.
Sie wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden der Mutter und auf die optimale Entwicklung und Gesundheit des Kindes aus.
Und das nicht nur kurzfristig, sondern auch noch lange über Schwangerschaft und Stillzeit hinaus.
- Die Ernährung vor und in der Schwangerschaft soll ausgewogen und abwechslungsreich sein. Sie sollte sich an den allgemeinen Empfehlungen für gesunde Erwachsene orientieren.
- In einer ausgewogenen Ernährung sollten die Lebensmittelgruppen unterschiedlich gewichtet werden:
- Reichlich sollten sowohl kalorienfreie Getränke als auch pflanzliche Lebensmittel (Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte) verzehrt werden.
- Mäßig sollten tierische Lebensmittel (Milch und Milchprodukte, fettarmes Fleisch und fettarme Wurstwaren, fettreiche Meeres fische und Eier) gegessen werden.
- Sparsam sollten Süßigkeiten, zuckerhaltige Getränke und Snackprodukte sowie Fette mit hohem Anteil gesättigter Fettsäuren (vor allem tierische Fette) und Öle verzehrt werden. Pflanzenöle (z. B. Raps- und Olivenöl) sollten als Fettquellen bevorzugt werden.
Beobachtungsstudien zeigen bei einer Ernährung mit hoher Zufuhr an Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Nüssen, Hülsenfrüchten und Fisch ein geringeres Risiko für Gestationsdiabetes; eine Ernährung mit reichlich Fett, viel rotem Fleisch und Eiern ist mit einem höheren Risiko für Gestationsdiabetes assoziiert.
Vegetarische oder vegane Ernährung in der Schwangerschaft:
- Eine ausgewogene vegetarische Ernährung mit Verzehr von Milch(-produkten) und Eiern (ovo-lakto-vegetarisch) kann grundsätzlich auch in der Schwangerschaft den Bedarf an den meisten Nährstoffen decken. Zur Absicherung ist eine gezielte Beratung zu empfehlen.
- Bei einer rein pflanzlichen (veganen) Ernährung soll die Versorgung mit kritischen Nährstoffen ärztlich überprüft werden und eine individuelle Ernährungsberatung erfolgen. Nicht nur Jod und Folsäure, sondern auch zusätzliche Mikronährstoffsupplemente (insbesondere Vitamin B12) sollen eingenommen werden, um einem Nährstoffmangel und daraus folgenden Schädigungen der kindlichen Entwicklung vorzubeugen.
Schutz vor Infektionen durch Lebensmittel in der Schwangerschaft
- Schwangere sollen keine rohen tierischen Lebensmittel essen. Darüber hinaus sollten sie bei der Auswahl, Lagerung und Zubereitung von Lebensmitteln die Empfehlungen zur Vermeidung von Listeriose und Toxoplasmose beachten.
- Schwangere Frauen sollen Eier nur verzehren, wenn Eigelb und Eiweiß durch Erhitzung fest sind.
Durch die Erreger von Listeriose und Toxoplasmose kann es zu schweren Erkrankungen und auch zu Früh- und Totgeburten kommen.
Um sich und das Kind zu schützen, sollen Schwangere vor allem kein rohes sowie nicht durchgegartes Fleisch bzw. Rohwurst (z. B. Salami, roher Schinken) vom Schwein, Lamm, Schaf oder Wild verzehren. Auch Räucherfisch, Weichkäse und Salate können mit Listerien kontaminiert sein.
Eier, die nicht komplett durchgegart sind, bergen das Risiko einer Salmonellose, diese kann Mutter und Kind schaden. Schwangere sollen Eier daher nur durchgegart verzehren.
Detaillierte Hinweise zur Lebensmittelauswahl, -zubereitung und -lagerung zum Schutz vor Lebensmittelinfektionen in der Schwangerschaft beinhaltet das Informationsblatt „Listeriose und Toxoplasmose. Sicher essen in der Schwangerschaft“ vom Bundeszentrum für Ernährung.
Quelle: aktuelle
Handlungsempfehlungen - Ernährung in der Schwangerschaft | DGE